Die Mädchen des Deutschen Volleyall-Verbandes (DVV) haben bei der Jugend-Europameisterschaft U18 (Jhg. 92/93) in Rotterdam die sportliche Qualifikation für die WM vom 1. bis 13. Juli in Thailand geschafft. Im Play-off-Spiel der Runde um die Plätze 5 bis 8 besiegte die Mannschaft von Bundestrainer Stefan Bräuer (Berlin) und Peter Pourie (Werne) nach 72 Minuten die Ukraine mit 3:0 (25:20, 25:14, 25:23). Das deutsche Team spielt am Donnerstag, 9. April, um 13.00 Uhr gegen die Türkei (3:0 gegen die Ukraine) um Platz fünf.
Das Halbfinale machen am Mittwochabend Belgien und Italien sowie Serbien und die Slowakei unter sich aus. Der neue Europameister wird an späten Donnerstag ermittelt.
Ein Block von Sina Fuchs (Lüdinghausen) brachte das 25:23 und damit auch den dritten Durchgang.
glücklich: “Ich bin total happy und zufrieden. Wir haben das wichtigste Spiel in diesem Turnier gewonnen und uns für die WM qualifiziert. Das war unser großes Ziel.” Bestnoten in der Begegnung verdiente sich Rebecca Schäperklaus, die anschließend meinte: “Ich habe wohl noch nie so viel geblockt wie in diesem Spiel Es lief toll, aber beim 17:8 im dritten Satz waren wir uns wohl schon zu sicher. Auf einmal war die Konzentration weg, aber zum Glück haben wir es trotzdem geschafft.”
Rotterdam - Nach dem verwandelten Matchball gab es kein Halten mehr. Überglücklich feierten die deutschen Volleyballmädchen der Jahrgänge 1992/93 den Sieg im so wichtigen Platzierungsspiel bei der Europameisterschaft in Rotterdam: Mit dem 3:0-Sieg gegen die Ukraine haben die Youngster der Bundestrainer Stefan Bräuer (Berlin) und Peter Pourie (Werne) am Mittwoch die sportliche Qualifikation für die Weltmeisterschaft Anfang Juli in Thailand geschafft. Dabei schien dieser Erfolg nach dem 0:3 im Viertelfinale gegen Italien in so weite Ferne gerückt. Auf dem Heimweg von dieser Partie glich die Stimmung in der Mannschaft der eines Trauerzugs. Zu deutlich war geworden, wie weit die deutsche Jugend-Nationalmannschaft von der europäischen Spitze entfernt ist. Aber das war jetzt egal. Auch das abschließende Spiel am Donnerstag um Platz fünf gegen die Türkei war zunächst einmal Nebensache geworden.
Stefan Bräuer zeigte sich nach der Partie gegen die Ukraine sichtlich zufrieden: “Das haben die Mädchen sich verdient. Darauf haben sie drei Wochen hart hingearbeitet.” Kapitän Anna Hoja war einfach nur glücklich: “Wir haben das wichtigste Spiel in diesem Turnier gewonnen und uns für die WM qualifiziert. Das war unser großes Ziel.
Mit der sportlichen WM-Qualifikation haben die deutschen Mädchen nicht nur den bisher größten Erfolg ihrer noch so jungen Sportler-Laufbahn erreicht, sondern sich gleichzeitig den größten Traum erfüllt. Dabei war schon die EM-Teilnahme für die meisten unter ihnen etwas ganz Besonderes. “Sonst läufst du auf, bist stolz, dass du das Trikot der deutschen Mannschaft trägst”, sagt beispielsweise die Lüdinghausenerin Sina Fuchs “Hier steht dein Name auf dem Trikot - das kennst du sonst nur aus dem Fernsehen. Das ist schon eine unheimliche Ehre”, ergänzt Kapitän Anna Hoja, die es aus Schwerte über die Zwischenstation Essen-Borbeck zum USC Münster verschlagen hat und nach einer Fingerverletzung erst zweieinhalb Wochen vor dem Turnier wieder ins Training einsteigen konnte. “Es ist schon eine unheimliche Auszeichnung, zu den zwölf Vertretern Deutschlands bei diesem Turnier zu gehören”, meint Anne-Christin Quade von Bayer Leverkusen.
Am glücklichsten von allen aber war wohl Lena Gschwendtner. Die Stuttgarterin hatte erst im allerletzten Augenblick den Sprung auf den EM-Zug geschafft und war nun als Libero eine mit entscheidende Figur auf dem Weg zur WM. “Die Bundestrainer haben heute vor dem Spiel sehr viel Druck gemacht. Aber wir alle hatten uns vorgenommen, heute zu gewinnen - wenn es schon nicht zu mehr gereicht hat. Natürlich haben wir auf den Titel oder zumindest eine Medaille gehofft, aber nun sind wir auch über Platz fünf oder sechs glücklich. Die Freude ist zwar momentan noch mehr innerlich, aber ich denke, heute Abend oder spätestens morgen nach dem Turnier-Abschluss werden wir richtig feiern. Aber vorher wollen wir noch die Türken schlagen!”
Nun hoffen die Teenager natürlich darauf, dass der Deutsche Volleyball-Verband auch wirtschaftlich grünes Licht gibt für die mindestens zweiwöchige Asien-Reise im Sommer. “In Europa spielen eigentlich alle Mannschaften ein ähnliches System”, sagt Anna Hoja. “Ich bin gespannt darauf, wie beispielsweise Brasilien oder China spielen. Wir können uns mit den Besten der Welt messen!”
Aber das ist noch Zukunftsmusik. Zuerst einmal freuen sich die Mädchen, am Freitagabend endlich wieder zu Hause zu sein. Familie, Freunde, der Hund - und vor allem endlich wieder anderes Essen. Im Mannschaftshotel gab es reichlich “Abwechslung” - zweimal täglich Nudeln in allen Formen, dazu Fisch. Fleisch und gekochtes Gemüse waren die absolute Ausnahme.
Und auf noch etwas freuen sich die meisten: Am Sonntag ist Ostern. Und da gehört auch für gestandene Nationalspielerin das Eiersuchen zum Pflichtprogramm…
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